Petra María Ljósbjörg wurde am Weihnachtsabend im Jahr 1922 in einem kleinen traditionellen Landhaus Bæjarstaðir auf dem nördlichen Ufer von Stöðvarfjörður geboren. Dieses Haus, dessen Gesamtfläche weniger als ein paar Quadratmeter war, steht nicht mehr, aber seine Ruinen immer noch als Erinnerung an den Kampf ums Überleben dienen, den die Isländer, die in diesen bescheidenen Hütten gelebt haben, vom Tag zu Tag geführt haben. Die Petras Eltern hießen Sveinn Björgólfsson und Svanhvít Lára Sigríður Pétursdóttir. Die Familie lebte vierzehn Jahre in Bæjarstaðir, aber im Jahr 1972 sind sie ins Dorf Kirkjuból (heute Stöðvarfjörður) umgezogen.
Es ist durchaus natürlich, dass Petra sich an vieles von der Zeit in Bæjarstaðir nicht erinnert. Die einigen wenigen Erinnerungen, die Petra hatte, basierten zum Teil auf die Erzählungen von ihr ihren Eltern. Eine von diesen gemischten Erinnerungen war die, wie ihr Bruder und ihre Schwester sie auf die Felsen in der Nähe ihres Elternhauses mitgenommen haben. Sie haben sie auf die Felsenkante gesetzt und selbst in der Nähe gespielt. Kurze Zeit später sind die Felsen im unauffällig angeschlichenen Nebel bedeckt, wodurch nichts zu sehen war. Die Kinder fingen an zu weinen und das hat ziemlich lange gedauert. Aber, wie es in der Regel geschieht, früher oder später erhob sich der Nebel und die Kinder konnten nach Hause zurückkehren. Es ist natürlich, dass eine von der ersten Erinnerungen von Petra mit natur verbunden ist, nämlich mit den Felsen, wo sie später ihre ersten Steine gesucht und gefunden hat.
Die erste deutliche Kindheitserinnerung von Petra wurde der Umzug aus dem Dorf Bæjarstaðir ins Dorf Kirkjuból (heute Stöðvarfjörður). Das Mädchen haben die Veränderungen nicht gefallen und, obwohl sie erst fünf Jahre alt war, hat sie auf verschiedene Weise ihren Wunsch, zurück ins alte Haus zukehren, demonstriert, dabei hat sie das auf eigene Weise gemacht. Ihren Protest drückte sie wie folgt aus: sie kletterte auf das Dach des Speichers, der in der Nähe des neuen Hauses stand, und sitzend auf dem Dach hat gesungen und manchmal hat sie auch geflucht (das hing von ihrer Laube ab).
Ungefähr gleich nach dem Umzug der Familie ins andere Dorf wurde Petra schwer krank. Die Krankheit dauerte das ganze Jahr, dabei war der Zustand des Mädchens der Maßen schwer, dass die Eltern schon mehrmals die Hoffnung aufgegeben haben. Aber sie wurde gesund und in den nächsten Jahren wurde sie immer stärker und stärker, was auch die Dorfjungen, die sie und ihre Freundinnen anpöbelten, gut zu spüren bekamen. Nach einigen Jahren wuchs Petra zu einem eigensinnigen und fleißigen Mädchen mit einem eher störrischen Charakter auf. Jedoch genau diese Eigenschaften waren in ihrem späteren Leben nützlich, wenn Petra mit verschiedenen Schwierigkeiten und Missgeschicken umgehen musste.
Schöne Steine waren immer ein Teil ihres Lebens. Am Anfang hat das Mädchen die Steine zum Zeichnen gesammelt, später hat sie begonnen, auch sonstige Steine zu sammeln, und sie zum Verszieren kleiner Häuser (die Einheimischen nennen sie „gullabú“)angewandt, die Petra und ihre zahlreichen Freunde im ganzen Dorf gebaut haben. Einige Steine wurden als Geschirr für das Essen angewandt, das Petra ihren Freunden während ihrer kleinen „Teepartys“ angeboten hat. Auf der Speisekarte standen „Sandkuchen“ und Beeren, sowie Gemüse, das geborgen von vielen Nachbarsgärten wurde. Schon damals, im Alter von sieben Jahren, fand Petra die ersten Mineralien, die die Hohlräume im Gestein gefüllt haben.